Definition
Als Cloud (zu dt. Wolke) wird der Teil des Internets bezeichnet, der von überall verfügbar ist. Auf diese Infrastruktur lässt sich bequem von zu Hause oder über Mobilfunknetze auch von unterwegs je nach Verfügbarkeit so gut wie immer zugreifen. Nutzen kann die Cloud also jeder der auch über einen Internetzugang besitzt.
Quelle: trendcomputing.de
VorteileAn der Definition merkt ihr schon, dass sich durch die Cloud an sich keine Vorteile ergeben, diese Infrastruktur existiert schon seit den Anfängen des Internets. Was das Thema aktuell so interessant macht sind die Services die über die Cloud angeboten werden. Diese sind nämlich erst durch die Erhöhung der Internetverbindungsgeschwindigkeiten in den letzten Jahren möglich geworden.
Beispiele
Um das ganze Thema greifbarer zu machen möchte ich es an drei Beispielen verdeutlichen und euch damit zeigen wie man mit der Cloud Zeit, Kosten & Rechenleistung sparen kann.
1.) Dateien in die Cloud auslagern
Die Cloud kann als Speicherplatz genutzt werden der von überall genutzt werden kann und das völlig ohne zusätzliche Kosten.
Situation:
Ihr macht unterwegs ein Bild mit eurer Handykamera und möchtet es mit anderen teilen, die nicht dabei waren.
Ohne Cloudfunktionalität:
Ihr macht das Bild, speichert es auf eurem internen Handyspeicher/SD-Karte ab. Ihr fahrt nach Hause verbindet das Handy mit dem PC und kopiert das Bild auf eure lokale PC-Festplatte. Anschließend sendet ihr das Bild über E-Mail an eure Freunde, die es in Empfang nehmen und es damit auf ihre lokalen Festplatten speichern.
Zeitaufwand: 15minuten + Weg nach Hause
Mit Cloudfunktionalität:
Ihr macht das Bild, speichert es aber nicht auf eurem Handy ab, stattdessen ladet ihr es direkt auf einen Server aus der in der Cloud steht - Facebook. Der Facebook Server nimmt die Datei entgegen und triggert automatisch ein Event um ein RSS Ereignis in den activity stream deines Profils aufzunehmen. Deine Freunde, haben diesen activity stream auf der Startseite ihrer Facebookseite "abonniert" und werden automatisch über das Ereignis informiert. Sie können sich das Bild fast in Echtzeit mit dir anschauen und den Inhalt mit dem Kommentarservice, den Facebook als Anbieter in der Cloud zur Verfügung stellt, auch direkt mit dir disskutieren.
Zeitaufwand: ~30 Sekunden
2.) Cloud - Software as a Service
Die Cloud kann nicht nur als ausgelagerter Filehoster dienen sondern hat noch viel mehr drauf. Ein weiteres Beispiel sind Cloudbasierte Softwareanwendungen die mit WebServices realisiert sind.
Situation:
Ihr seid mit dem Notebook unterwegs und lässt ihn booten um eure Powerpoint Slide nochmal vor der Präsentation anzuschauen.
Ohne Cloudfunktionalität:
Ihr bootet euer Windows7 Notebook, unglücklicherweise hattet ihr kein Geld für einen schnelle SSD-Speicher übrig und wartet erstmal knapp eine Minute bis die Windows-Oberfläche arbeitsbereit ist. Anschließend öffnet ihr Microsoft Powerpoint um eure Präsentation zu betrachten, nehmt letzte Änderungen vor und speichert die Präsentation anschließend auf einem portablen Speichermedium(bspw. USB-Stick), welches ihr am Präsentationsort angekommen mit dem dort an den Beamer angeschlossenen PC steckt. Nun könnt ihr nur hoffen, dass der PC auch über eine lizensierte Version eures Präsentationstools verfügt.
Benötigte Software: Kostenpflichtiges Windowsbetriebssystem, Kostenpflichtiges Microsoft Office
Mit Cloudfunktionalität:
Ihr habt ein Cloudfreundliches Betriebssystem beispielsweise Meego auf eurem Notebook installiert, dadurch könnt ihr die Bootzeit mit 10-30Sekunden erst einmal mindestens halbieren. Ihr öffnet euren Internet-Browser und wählt euer Lesezeichen aus, dass auf euren Speicherplatz bei Windows Live verlinkt (Skydrive). Hier wählt ihr eure PPT-Präsentation aus, die in der Cloud liegt. Eine verschlankte Version von Microsoft Office wird als Silverlight Anwendung in eurem Browser gestartet. Hier könnt ihr auch Änderungen vornehmen wie ihr es von der Desktop Version von MS-Office gewohnt seid. Am Präsentationsort loggt ihr euch einfach in eurem SkyDrive ein und zeigt die Präsentation direkt im Browser.
Benötigte Software: Freeware-Betriebssystem, Freeware Browser mit kostenlosem Silverlight-Plugin
3.) Cloud - Gaming
Videospiele aus der Cloud, geht das? Stellt euch vor ihr möchtet ein aktuelles Konsolenspiel kaufen, im Laden kostet es stolze 69€, da fragt man sich als Endverbraucher doch ob es noch legale Alternativen gibt.
Ohne Cloudfunktionalität:
Ihr kauft euch das Spiel im Laden und spart mit Glück noch 10€ weil es unter UVP verkauft wird. Anschließend fahrt ihr nach Hause und legt es in eure Konsole ein. Viele Konsolenspiele werden heutzutage auf die Festplatte installiert um Ladezeiten zu verkürzen, was schonmal 15Minuten dauern kann. Anschließend müsst ihr noch die aktuellen Updates installieren um vor Bugs bewahrt zu bleiben - 10Minuten.
Nun steht dem Spielspaß nichts mehr im Wege!
Kosten: 59-69€
Rechenleistung: Eure Konsole übernimmt die Berrechnung und Darstellung der Spielinhalte komplett, dadurch seid ihr was Hardwarepower anbelangt begrenzt(Bei PCs wesentlich drastischeres Problem).
Mit Cloudfunktionalität:
Mit OnLive der Games-on-Demand-Plattform ist es nun möglich Videospiele als Service zu konsumieren. Alles was ihr braucht ist eine OnLive-Mitgliedschaft (~10€/Monat) und falls ihr konsolentypisch am TV spielen wollt die Empfängerbox mit Controller, letzteres entfällt wenn ihr den Service nur vom PC nutzen wollt, hier reicht ein Browserplugin. Nun habt ihr Zugriff auf die meißten aktuelle Spiele der großen Publisher und könnt diese direkt per Knopfdruck von der OnLive-Bibliothek auf euren Bildschirm streamen, in 720p-Auflösung. Vorraussetzung für den Service ist allerdings für eine flüssige Verbindung mindestens DSL 6000.
Kosten: ~10€/Monat Basis und ~5€ um ein Spiel 2-3Tage zu mieten
Rechenleistung: Hier müsst ihr euch keine Sorgen machen, die Rechenleistung übernehmen die Cloud-Rechnerfarmen von OnLive, die immer mit der aktuellsten Hardware ausgestattet werden, so könnt ihr selbst mit eurem Netbook unglaublich detaillierte Grafiken erleben.
Fazit
Wie ihr seht bietet die Cloud unglaublich viele Einsatzzwecke und wird vermutlich in Zukunft die ein oder andere lokale Softwarelösung im Bereich Speicherung, Software & Games ersetzen. Welche Services allerdings zukünftig komplett in die Cloud auswandern wird der Endverbraucher in den nächsten 2-3 Jahren mit seinem Konsumverhalten selbst entscheiden und wer weiß, vielleicht ist die Playstation 4 nur noch ein Empfänger der an die Cloud angeschlossen wird und in Zukunft laufen die Betriebssysteme komplett im Browser und booten in unter 1 Sekunde (Google Chrome OS?..).
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