Mittwoch, 20. Juli 2011

Augmented Reality - Matrix bald Realität

Einführung
Augmented Reality ist ein Wort dass man seit neuestem immer öfter hört, doch was ist das überhaupt, was ist so neu daran und wer kann es verwenden? Diese Fragen und noch einige mehr werde ich in diesem Post beantworten.

Augmented Reality Concept (Quelle: Deep View)

Definition
Augmented Reality, zu Deutsch erweiterte Realität, beschreibt die Erweiterung der Realitätswarnehmung von menschlichen Sinnen mit digitaler Technik. Bei dem Modewort Augmented Reality ist aber fast immer nur die Erweiterung der visuellen Warnehmung gemeint.

Als einfachstes Beispiel könnt ihr euch z.B. ein Fussballspiel vorstellen, dass im Fernsehen übertragen wird. Hier wird bei Freistößen in Echtzeit digital die Torentfernung angezeigt. Ohne die digitale Technik, in diesem Fall das Fernsehbild, würde man diese Zusatzinformation nicht warnehmen.

Anwendung
Wo kann man diese Technik also überall sinnvol einsetzen? Die Antwort ist schlicht. Überall. Der Mensch sucht heute nach Informationen über die Realität im Internet nach, egal um es sich um einen Preis von einem gerade vorbeifahrenden Auto oder um den Fettgehalt der nächsten Mahlzeit handelt. Diese Informationen sind mit einem Web Browser und Suchmaschinen abrufbar, doch das entspricht doch einem groben Umweg, wenn man sich überlegt, dass diese Information auch direkt in Echtzeit in der eigenen Realität angezeigt werden können.

Problematiken
Der Nutzen ist also ganz klar ersichtlich - Zeitersparnis um gewünschte Informationen zu erhalten. Das Problem bei dieser Sache und damit auch der Grund wieso die Technik im Moment noch nicht 100 prozentig den Massenmarkt erreicht hat ist die Umsetzung.

Wie kann eine Realitätserweiterung stattfinden, wo werden die Informationen angezeigt. Hier gibt es inzwischen dank moderner Kameratechnik viele Möglichkeiten, aber keine einheitliche die sich in allen Bereichen einfach, direkt und vor Allem akkuschonend verwenden lässt, was an den folgenden Beispielen deutlich wird.

Beispiele
AR-Brillen könnnen Mitarbeiter in den Bereichen Pharma & Technik verwenden um sich Informationen zu bestimmten Medikamenten direkt vor dem Auge einblenden zu lassen. Die bisherigen Systeme sind allerdings noch relativ schwer, damit der Akku sie entsprechend lange versorgen kann. Sie erfordern zudem eine starre Fixierung am Kopf, was den Einsatz in vielen Anwendungen sehr erschwert.


Dieses Problem entfällt bei der Verwendung von Smartphones. Hier verwendet eine vorher installierte AR-Applikation den integrierten Kamerasensor des Geräts als Aufnahmequelle und editiert nachträglich Objekte in die Umgebung. Dieser AR-Mix wird dann auf dem Display des Gerätes angezeigt. Diese Technik ist nicht so direkt wie bei der AR-Brille, da man den Smartphone Bildschirm als eine Art Fenster benutzen und dieses noch mit den Händen manuell ausrichten muss, allerdings verschwindet hier das Akkuproblem und durch große Communities entstehen immer mehr neue AR-Applikationen.

Augmented Reality als Werbepusher
Viele Analysten sehen die Zukunft von Augmented Reality nicht bei den Privatanwendern, sondern bei Firmen als Werbeträger. So sollen digital-transparente Schaufensterdisplays etwa die Preise von den dahinterstehenden Artikeln dynamisch anzeigen können. Diese Idee ist noch in der Forschung, Ideen die allerdings schon als marktreife Applikationen umgesetzt wurden, zeige ich euch jetzt in bewegten Bildern:

Lego Augmented Reality Store:

Japanisches Realtime Kosmetik AR-Gerät:

Nike Mobile AR-Map-Applikation:

AR Visitenkarten von Genuine:

Fazit
Augmented Reality ist definitiv ein Trend den man im wahrsten Sinne des Wortes im Auge behalten sollte. Den großen Durchbruch gab es wegen beschriebenen Problematiken und anderen Kinderkrankheiten noch nicht, doch die Forschung steht niemals still. Wer weiß was wir in Zukunft für coole AR-Features zu erwarten haben

Eure Ideen/Vorstellungen in die Comments!

Montag, 27. Juni 2011

N9, N950 & Project Sea Ray - Nokias neue N-Devices im Preview

N9

Nokia N9 Press Shot (Quelle:Nokia)

Infos
Das neue Nokia "Flagship" Smartphone kommt nicht wie seine Vorgänger mit Symbian^3 Anna sondern mit einer aktuellen Version des Linux basierten Betriebssystems Meego, dass als eine Fusion aus einem früheren Nokia OS für Internet Tablets (Maemo) und einem früheren Intel OS für Netbooks (Moblin) zu sehen ist.

Da es komplett auf Linux basiert, ist es bei der Open Source Community neben Android ebenfalls sehr beliebt, es bleibt jedoch abzuwarten wie die App Unterstützung auf Seiten der Maemo Entwickler sein wird.

Das Framework ist mit QT zwar wieder dasselbe wie bei Maemo, jedoch versucht Nokias neuer CEO das Betriebssystem totzureden, bevor es überhaupt auf dem Markt ist. Nach Steven Elops aktuellen Umstrukturierungen wird das N9 das erste und auch letzte Nokia Smartphone sein, das mit Meego an den Massenmarkt ausgeliefert wird, danach sollen alle Oberklasse Smartphones mit Microsofts Windows Phone ausgeliefert werden.

Swipe UI
Für das erste Meego Device hat Nokia eine ganz besondere UI-Strategie entwickelt um sich von der Konkurrenz abzuheben. Das Gerät soll fast vollständig mit einer Hand zu bedienen sein. Möglich macht das die Navigation mit sogenannten Swipes, daher auch der Name Swipe UI.



Anstatt mit einem Home Button, reicht jetzt ein Fingerstreich vom rechten bzw. linken Bildschirmende um von überall ins Hauptmenü des Betriebssystems zu gelangen. Dieses besteht aus drei verschiedenen Ansichten.

  • Eine bekannten Kachelförmigen App-Liste
  • Eine Activity Feed Ansicht, die Feeds aus allen verknüpften Netzwerken und andere wichtige Benachrichtigungen zusammenfasst
  • Eine Zusammenstellung der Anwendungen die zuletzt verwendet wurden oder noch in Verwendung sind
Damit ist das Betriebssystem sehr simpel gehalten, aber genau in dieser Einfachheit liegt auch die Genialität des Swipe Designs, alle Anwendungen und alle Infos sind mit der Swipe Geste und somit mit einer Hand zu erreichen.

Verfügbarkeit
Das N9 wird von Beginn an in drei verschiedenen Farben verfügbar sein.

N9 Farben (Quelle: nokiaConversations)

Es wird 135g leicht sein und einen 1GHz Prozessor, 1 GB RAM, ein 8MP Carl Zeiss Kameraobjektiv, eine Frontkamera, NFC und alle anderen gängigen Übertragungsstandards bieten. Der Preis wurde noch nicht festgelegt.


N950

Press Shot (Quelle: Nokia)


Infos
Da wie oben erwähnt Nokias CEO nicht plant ein weiteres Meego Gerät zu entwickeln, wird der Nachfolger des Maemo Geräts N900 nicht auf dem freien Markt verfügbar sein. Es wird als Entwickler-Offensive an QT Entwickler verteilt (100% geleaste Geräte), die Apps für das N9 damit entwickeln und testen sollen.

Unterschiede zum N9
Betriebssystem
Da das N950 als Entwicklungs-/Test-Gerät für N9 Meego Apps dienen soll, ist das Betriebssystem bis auf ein paar exklusive Entwicklungsapps identisch. Bei der Hardware sieht es da schon anders aus.

Bildschirm
Das Gerät ist etwas größer und dicker und der Bildschirm ist mit 4" 0,1" größer als das N9 Pendant. Es handelt sich um ein TFT LCD, das günstiger in der Herstellung ist als das AMOLED Display beim N9.

Tastatur
Das N950 bietet eine ausziehbare QUERTY Tastatur, das N9 ist Touchscreen only.

N950 Tastatur (Quelle: Engadget)


Andere
Die Frontkamera ist unten am Gerät angebracht. Es wird nur Bluetooth 2.1 (beim N9 4.0) unterstützt. Die NFC Unterstützung fällt komplett weg.


Project Sea Ray

Geleaktes Windows Phone (Quelle:Engadget)

Infos
Mit dem ominösen Titel Project Sea Ray stellte Steven Elop sein "Baby" letzte Woche vor. Es ist das erste Windows Phone von Nokia, doch man könnte meinen er zeigte ein Gerät, dass wir schon kennen.

N9 Version 2.0?
Äüßerlich ist das Smartphone bis auf einen kleinen Unterschied absolut identisch zum Polycarbonat-Gehäuse des N9 - ein dedizierter Kamera Button.

Das wirft natürlich viele Fragen auf. Wird Nokia zum Start der beiden Geräte, beide simultan verkaufen. Bei den Kunden zumindest könnte dies Verwirrung stiften, da sie sich äußerlich doch absolut gleichen.

Infos Fehlanzeige
Obwohl das Windows Phone bereits zum Start von Windows Phone Mango in diesem Herbst zu haben sein soll, gab es keine weiteren Infos bezüglich Preis und Hardware Infos.

Ursprünglich wollte Elop gar nicht, dass das Gerät jetzt schon der Öffentlichkeit gezeigt wurde, da er explizit darauf hinwies keine Videoaufnahmen von dem Gerät zu machen. Das folgende Video ist daher eher Leak als eine offizielle Informationsquelle, zeigt aber alle bis jetzt verfügbaren Infos.

Freitag, 17. Juni 2011

Wii U Preview

Einführung
Letzten Dienstag war es mal wieder soweit - die Bekanntgabe einer neuen Konsole auf der berühmtesten Videospielmesse der Welt, der E3, stand an.

Nachdem die Wii jetzt schon nunmehr 6 Jahre mit 10 Jahre alter Hardware auf dem Markt ist, war es an Nintendo, nun endlich mit einer HD Konsole nachzuziehen - Wii U.

WiiU Controller (Quelle: Nintendo)


Spekulationen im Vorfeld
Im Vorhinein wurde bereits viel über den Namen der neuen Konsole spekuliert. Von Wii2 über WiiHD bis hin zu ausgefallenen Titeln wie Project Café, war alles dabei. Auch die Features wollten viele Newsseiten bereits vor der offiziellen Veröffentlichung gewusst haben.

Es wurde über ein Bluray Laufwerk, 1080p Unterstützung und einem Controller mit eingebautem Bildschirm wie damals beim Dreamcast spekuliert. So falsch sollten sie damit gar nicht liegen.

Die Enthüllung
Laut Satoru Iwata die erste Konsole von Nintendo die sich nicht speziell an Casual Gamer (wie die Wii) oder Hardcore Gamer (wie N64/GC) richtet, sondern einfach nur an alle Gamer.

Jeder soll Spaß damit haben, 6 Jährige Kleinkinder die nichts mit einer PS3 anfangen können, aber auch genauso 20 Jährige Grafikliebhaber die ihre Spiele normalerweise auf High End PCs spielen.

Der Clou ist der Touchscreen Controller, er wird entweder als zusätzlicher Bildschirm neben dem TV oder im Falle von Mario Brothers dafür verwendet das komplette Spiel anzuzeigen, wenn ein anderes Familienmitglied den TV benötigt.

Seht selbst:


Technische Details
Konsole 
Wii U Konsole (Quelle:Nintendo)
 
Typisch Nintendo halten sich die Japaner was technische Details angeht eher bedeckt, einige Infos haben sie sich dennoch entlocken lassen.

Der Prozessor wird wieder ein IBM Power based Multicore (wahrscheinlich quadcore) sein, mehr ist hier noch nicht bekannt.

Der Grafikchip stammt von AMD und entspricht in etwa einem Radeon R770 Chip.

Es wird 4 USB Anschlüsse geben, an die externe USB Speicher angeschlossen werden können.

Dem US Chef Reggie Fils-Aime konnte ein Reporter außerdem Details zum Laufwerk entlocken. Es wird weder Bluray Discs noch DVDs unterstützen. Stattdessen setzt Nintendo wie schon bei der Wii wieder auf ein proprietäres, eigenes Format, welches allerdings ebenso viel Speicherplatz wie eine Bluray Disc bieten wird(25GB/Layer).

(Natürlich werden weiterhin Wii Discs gelesen, da alte Wii HW wie das Balance Board auch kompatibel sein wird.)

Durch schnellere Lesezeiten des Laufwerks kann außerdem das lästige Installieren zum Verkürzen der Ladezeiten, dass von der PS3 bekannt ist, wegfallen.

Controller
WiiU Controller (Quelle: Nintendo)

Der Controller soll sich anfühlen wie damals der GameCube Controller, was an Sich eine gute Sache ist, da dieser von vielen als bester Controller aller Zeiten angesehen wird.

Der Unterschied liegt jedoch im 6,2" Touchscreen der in der Mitte des Geräts eingelassen ist. Hier handelt es sich um einen resistiven Bildschirm, das heißt er reagiert auf Druck, nicht auf Berührung. Diese Entscheidung wurde getroffen, da wie beim DS ein Stylus im Gerät enthalten ist, der bspw. zum Zeichnen verwendet werden kann.

Bei Kapazitiven Touchscreens wie bspw. beim iPhone reicht eine Berührung mit dem Finger, jedoch sind diese Screens nicht ganz so genau. Der große Nachteil bei resistiven Bildschirmen ist neben der Kratzeranfälligkeit (Die Nintendo hfftl. in den Griff bekommt) auch die nicht vorhandene Unterstützung für Multitouch.

Der Controller verfügt außerdem noch über die gleiche Bewegungserkennung wie bei der Wii-Fernbedienung, so kann er auch immernoch als eine Art Lightgun Shooter verwendet werden.

Die Spiele
Videos sagen mehr als tausend Worte, viel hat Nintendo allerdings außer dem eigenen Spiel New Super Mario Bros. Mii nicht auf ihrer Pressekonferenz gezeigt.

Einige der gezeigten Spielszenen von den Dritthersteller Spielen stammen außerdem von PS3/XBOX360 Hardware. Nintendos Ausrede: Wir sind noch mind. 1 Jahr vom Konsolenstart entfernt und die Spiele sind grafisch noch nicht hundertprozentig auf die Hardware abgestimmt.

Da die Wii U Hardware um biszu 50% stärker als die der PS3 sein wird, ist davon auszugehen dass Spiele wie Darksiders 2 letztendlich noch einen Tick besser aussehen werden als im Pressekonferenz Trailer

PressekonferenzTrailer: (Teilweise Fake(PS3) Gameplay)


Ghost Recon Online: (Echtes Gameplay)

Nintendo zeigte außerdem eine techdemo die, falls der Inhalt in Echtzeit von der Konsole gerendert wurde, sehr spektakulär unter Beweis stellt, wozu die Konsole fähig sein wird.

Last but not least gab es an Demo Stations noch ein mögliches Wii U Zelda zu bestaunen:



Fazit
Die Idee mag auf den ersten Blick nicht so neu und innovativ klingen wie damals die Bewegungssteuerung bei der Wii, doch letztendlich kommt es doch wieder auf die Umsetzung und vor Allem auf die Spiele an - Was man hier bis jetzt sehen konnte sah sehr gut und vielversprechend aus.

Falls es Nintendo tatsächlich geschafft hat, wie angekündigt, alle großen Dritthersteller wie EA, Ubisoft, Activision, Capcom & Co. für die Konsole und ihr neues Konzept zu begeistern und diese dann auch entsprechend hochwertige Umsetzungen ihrer aktuellen Spiele liefern werden, die neben Controller-Touchscreen-Gimmicks auch noch eine bessere Grafik bieten als PS3 und Xbox360, wird sich WiiU nicht weniger gut als die Vorgängerkonsole verkaufen, zumindest bis die Konkurrenz wieder nachzieht.

Bei Microsoft ist jedoch vor Ende 2013 und bei Sony sogar erst ab 2014/15 frühestens mit einem Nachfolger zu Rechnen - Genug Zeit für "BigN" also um ihre neue Konsole im Markt zu etablieren.